Super Bedingungen und eine ausgesprochen freundliche Atmosphäre. Dem Turnierleiter Peter Hoffmann und seinem Team kann man zu diesem tollen Event nur gratulieren. Einzig der Wettergott hatte es mit den Temperaturen nicht ganz so gut gemeint mit uns - aber das hält ja vielleicht frisch ;-)
Aber nun zur Hauptsache: unseren Pferden. Und die haben richtig Gas gegeben! Und zwar in durchweg sehr stark besetzten Konkurrenzen!!! Allen voran Benaglio alias Benni. Der elfjährige Oldenburger Sohn des Breitling W ging die aller erste Kür in seinem Leben - und wie! Er hat seine Sache vor der beeindruckenden Kulisse des richtig gut gefüllten Mannheimer Hauptstadions ganz, ganz toll gemacht. Das hatte eigentlich schon Championatscharakter! Dabei hatten wir nicht mal richtig Zeit zum Üben. Die Entscheidung, in Mannheim Kür zu reiten, fiel sehr kurzfristig und so war seine Kürmusik erst am Donnerstag – dem Anreisetag in Mannheim - fertig. Aber wie schon bei seinen ersten Grand Prix-Auftritten kurz zuvor in Ebreichsdorf hat sich Benny da voller Mut „reingehauen“ und hat mir vertraut, ohne so recht zu wissen, was da alles hintereinander auf ihn zukommt. Es hat sehr, sehr, sehr viel Spaß gemacht!! Die Musik (Melodien von Billy Joel) passt perfekt zu ihm und auch für die Linienführung gab es von Chefrichterin Katrina Wüst viel Lob. Der Schwierigkeitsgrad war schon richtig hochgeschraubt, mit vielen schweren Kombinationen, besonders im Galopp. Und er hat alles gemeistert. Vor dem starken Galopp hat ihn die Musik dann richtig gepackt und er wollte fast ein bissl viel Gas geben. Wir arbeiten jetzt daran, bald noch eine Schippe draufpacken zu können. Aber das war auf alle Fälle ein Mega-Einstand – der mit 75,47 Prozent und sogar teilweise über 80 Prozent in der B-Note belohnt wurde. Auf Platz drei reihten wir uns u.a. hinter Isabell Werths Altmeister Don Johnson FRH (82,00 Prozent) ein. Benny: ich bin einfach nur wahnsinnig stolz auf Dich!!!
Auch Vali, der ja richtig Valparaiso heißt, machte einen super Job in der unheimlich stark besetzten Qualifikation für den Burg-Pokal. Der gerade achtjährige Sohn des Vitalis-Fürst Piccolo, den meine Mutter auf der Westfalen-Körung entdeckt und den sie mir freundlicherweise zur Verfügung gestellt hat, ging erstmals in einem St. Georges Special an den Start und beeindruckte mit seinem Go, seiner gleichmäßigen Anlehnung und insgesamt seiner Souveränität in den technisch sehr anspruchsvollen Lektionen, was Dr. Dietrich Plewa in seinem Kommentar auch besonders herausstellte. Kleinigkeiten gaben den Ausschlag, wobei das leichte Herausheben in der ersten Pirouette und der Mini-Wackler in der Traversale eindeutig auf meine Kappe gingen. Leider hat uns das wertvolle Punkte gekostet. Mit 72,26 Prozent belegten wir am Ende Rang vier hinter den Siegern Matthias Bouton und Meggle’s Grimani (74,36 Prozent), den Zweiten Dorothee Schneider und Lord Fittipaldi M (74,02) und den Dritten Thomas Wagner und Soul Men (72,63), nachdem wir in der Einlaufprüfung Rang drei belegt hatten.
So, kommen wir nun zu einer weiteren vierbeinigen Zukunftshoffnung, dem erst neunjährigen DSP Quantaz, der uns das ersten Mal vor ca. einem Jahr in Hagen begeistert hat, wo ihn damals noch Ronald Lüders im Louisdor-Preis geritten hat. Jetzt stellte ihn, wie Ende Februar schon in Ankum, Isabell vor. Und das mit fulminantem Ergebnis: Platz zwei im Grand Prix mit 74,60 Prozent knapp hinter Isabells Don Johnson FRH (74,87) und vor Patty (Pathétique). die im Besitz meiner Mutter steht, unter Dorothee Schneider (73,69)! Und Sieg im Special mit 74,31 Prozent, wohlgemerkt seinem zweiten überhaupt und seinem ersten internationalen!!! „Patty“ wurde hier unter Doro Zweite (73,20) und Lisa Müller, die ja auch bei Isabell trainiert, mit ihrem Gut Wettkam’s Stand by me OLD Dritte (72,68). Es freut mich sehr, dass Isabell ihm jetzt die Möglichkeit gibt, im Viereck Vertrauen und Sicherheit aufzubauen. Ohne ihn bei seinem enormen Potenzial und positiven Ehrgeiz irgendwie zu überfordern, darf er sich schonend Schritt für Schritt entwickeln und ich darf parallel mit ihm zusammenwachsen. Ein Wahnsinns-Pferd - ich freue mich schon sehr drauf!
Navi bzw. Di Navarone, der zuvor in Ebreichsdorf seine internationale Premiere feierte, zeigte unter Stefan erneut einen schönen Grand Prix mit tollen Highlights in Piaffen und Passagen. Die beiden harmonieren wirklich schon sehr gut und Navi vertraute Stefan auch voll in diesem ihm noch unbekannten großen Stadion. Leider hatten die Zwei aber in den doppelt zählenden Zick-Zack-Traversalen einen dicken Fehler, der das Ergebnis deutlich drückte. Aber sie sind auf dem absolut richtigen Weg, Navi muss jetzt einfach nur mehr Prüfungsroutine bekommen. Denn im Training kann Stefan ja schon alles super abrufen. Das macht uns auch so zuversichtlich, was den weiteren Weg anbelangt.
Stefan hatte in Mannheim erstmals Silky Moves mit dabei, einen jetzt neunjährigen, großrahmigen Oldenburger Fuchswallach von Starnberg, den wir siebenjährig bei der Dressurpferde-WM entdeckt hatten, und der sich sehr schön weiterentwickelt hat. In der Einlaufprüfung für die Burg-Pokal-Quali konnte er mit seinem herrlichen Grundschwung, seiner Elastizität und seiner nahezu grenzenlosen Schulterfreiheit mächtig punkten - auch wenn sich noch ein paar teure Fehlerchen eingeschlichen hatten ... In der Qualifikationsprüfung selbst fehlte ihm am Ende, wohl auch aufgrund seiner enormen Übersetzung und den vielen, vielen Eindrücken auf einem Turnierplatz wie Mannheim (für die er sich auch zwischendurch gerne interessiert ;-) ), leider einfach noch die Kraft. Aber weiter gehts - neues Spiel, neues Glück!!
Wir hatten bei unserem ersten Freiluftturnier in dieser Saison in Mannheim wirklich ein ziemliches Pensum zu absolvieren und sind unserem Team für die tolle Unterstützung ausgesprochen dankbar. Verena, Du hast einen super Job gemacht! Danke, so macht das Spaß! :-) Als nächstes steht für uns das nationale Turnier in Steyr an, auf das wir uns schon sehr freuen – dann hoffentlich auch bei etwas angenehmeren Temperaturen …